Stabü 2024
Die neutrale Schweiz und der Krieg in Europa
Seit sich die damaligen 5. Klässler:innen im März für das Thema «Die neutrale Schweiz und der Krieg in Europa» entschieden hatten, haben sich aussen- und sicherheitspolitische Fragen dermassen akzentuiert, dass im Oktober sämtliche Referate, Diskussionen und Arbeiten von aktualpolitischer Relevanz waren:
- Die Analyse der sicherheitspolitischen Grosswetterlage in Europa durch Dr. Daniel Möckli (CSS) am Montag,
- die Einschätzungen zur Verteidigungsbereitschaft der Schweiz durch Vertreter:innen der Armee wie Brigadier Hugo Roux (Kommandant MILAK) am Dienstag,
- Geschichte und Variationen der Schweizer Neutralität (Prof. Georg Kreis, Prof. Urs Saxer, Verena Tobler) am Mittwoch oder
- die Rolle der Schweiz in internationalen Organisationen und als Friedensförderin am Donnerstag.
Speziell am Donnerstag schien der Puls der Weltgeschichte im Zimmer 116 zu schlagen: Yannick Zerbe (Stabschef Abteilung UNO) setzte sich wegen des Vorsitzes der Schweiz im Sicherheitsrat gleich nach dem Referat mit New York in Verbindung, Urs Beer kam direkt aus Strasbourg zu uns, wo er Alain Berset in seiner noch neuen Rolle als Generalsekretär des Europarats unterstützt, und Georg Häsler (NZZ) meldete sich live aus Warschau, wo er mit dem Chef Armee an einer Sicherheitskonferenz weilte.
So eindrücklich und wertvoll diese Inputs und das Coaching durch weitere Expertinnen und Experten für die Stabü waren, es gab noch mehr Höhepunkte:
In der Podiumsdiskussion am Mittwoch zeigten sich Gerhard Pfister (die Mitte) Fabian Molina (SP) und Roger Köppel (SVP, Weltwoche) inhaltlich versiert, bisweilen angriffig, witzig und auch immer wieder konziliant und versöhnlich.
Schluss- und Höhepunkt waren die Beiträge der einzelnen Grossgruppen am Freitag. Gestärkt durch ein wunderbares Buffet, welches auch die kulinarischen Skills der Schüler:innen unter Beweis stellte, zeigte sich das Plenum am Nach-
mittag bei der Besprechung der 8 besten Thesen abermals diskussionsfreudig. Dass die Gruppen bei den vier kreativen Inputs jeweils unterschiedliche Stilmittel wie Theater, eigene Karikaturen, Rap usw. wählten, trug zum vielfältigen, spannenden und gelungenen Schlusspunkt dieser Woche bei.
Die Stabü 24 zeigte vor allem, dass die Maturandinnen und Maturanden der KFR mitnichten politikverdrossen sind. Das ist auch manchen Gästen nicht entgangen: «Ihre SuS waren drei Stunden lang engagiert dabei, die Fragen und Bemer-
kungen verrieten hohe Kompetenz und grosses Engagement. Es war für mich spannend, lehrreich und äusserst interessant. Eine bessere Diskussion kann ich mir kaum vorstellen.» (Gerhard Pfister)
Text: Philipp Schaufelberger
Fotos: Sarah Schwab